Bio Innovation Challenge zum Thema Pflanzenschutz

12.12.2022 11:48

Bio Innovation Challenge zum Thema Pflanzenschutz

Foto (v.l.n.r.): BGM Christian Gepp, Georg Sladek (Geschäftsführer Agro Innovation Lab), die Gewinner:innen der Bio Innovation Challenge 2022: EcoSafe, Ceradis, BioAmin und ESCApe, sowie Christoph Metzker (Vorstandsdirektor RWA) bei der Bio Innovation Challenge 2022 ©RWA/ Ludwig Schedl

Start-ups aus aller Welt präsentierten ihre innovativen Lösungen in Korneuburg

Die Landwirtschaft steht nicht zuletzt aufgrund des Green Deal der Europäischen Kommission vor großen Herausforderungen. So soll bis 2030 der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln deutlich reduziert werden. Die RWA initiierte daher gemeinsam mit den beiden Tochterunternehmen biohelp und Agro Innovation Lab die „Bio Innovation Challenge“, bei der sich im November 72 Start-ups, Uni-Spin-offs, Unternehmen und einzelne Forschungsgruppen aus über 20 Ländern beworben haben. Gesucht wurden neue Lösungsansätze für die biologische Landwirtschaft.

Bio Innovation Days 2022

Die Bio Innovation Days, die am 14. und 15. November in Korneuburg stattfanden, bildeten den Höhepunkt des Challenge-Programms. Zehn Einreichungen bekamen die Gelegenheit, sich vor einer Jury bestehend aus acht Fachexperten, und Vertreter:innen aus Wirtschaft, Forschung und Landwirtschaft zu präsentieren. Die besten wurden schließlich prämiert. Die Veranstaltung stand unter der Schirmherrschaft von Wolfgang Burtscher, Generaldirektor für Landwirtschaft der Europäischen Kommission. In seiner Grußbotschaft an die Teilnehmer:innen betonte er, wie wichtig die rasche Entwicklung biologischer Alternativen für die Sicherstellung der nachhaltigen Versorgung mit Lebensmitteln in der Welt sei. Jennifer Lewis, Executive Director der IBMA (International Biocontrol Manufacturers Association), ging in ihrer Keynote auf die Rolle von biologischen Pflanzenschutzmitteln in der Zukunft der Landwirtschaft ein und zeigte auf, wie viel Einfluss die Entwicklung auf die Bereiche Klima, Public Health, Bio-Diversität und auf wirtschaftliche Belange habe.

Innovationsbooster aus aller Welt

Die ausgewählten Start-ups kamen aus Polen, Chile, den USA, den Niederlanden, Deutschland, Israel, Österreich, Indien, der Schweiz und Mexiko. Voraussetzung für die Einreichung waren neue und innovative Produkte, die bereit für erste Feldtestungen sind. Alle Teilnehmer:innen überzeugten die Jury mit qualitativ hochwertigen Ansätzen im Bereich Bio-Pflanzenschutz und konnten sich fachlich intensiv austauschen, wie zum Beispiel zu den Themen Zulassung und Wirkmechanismen.

Christoph Metzker, Vorstandsdirektor RWA: „Unser Ziel mit der Bio Innovation Challenge war es, neue wegweisende Produkte und biologische Lösungsansätze zu finden. Unsere Erwartungen wurden mehr als übertroffen und wir freuen uns sehr, vier spannende Projekte auszuzeichnen, die echtes Potenzial für eine breitere Anwendung aufweisen.“

Gewinner:innen

Insgesamt wurden vier Projekte ausgezeichnet, die im Pitch überzeugen konnten.

  • Ceradis aus den Niederlanden: CeraMax wird im Getreide-, Soja- und Maisanbau verwendet, um Saatgut effektiv gegen Krankheiten wie Fusarium – eine Pilzart – behandeln zu können. Der dabei zum Einsatz kommende Wirkstoff eignet sich zur breiten Behandlung von Pilzkrankheiten. Sie erhielten € 2.000,-
  • BioAmin aus Mexiko: Das pflanzenbasierte Fungizid verbindet die traditionelle Anwendung der Wüstenheilpflanze Larrea tridentata mit einem innovativen Verfahren. So werden effektive organische Bestandteile isoliert und damit wird die biologische Anwendung im Bereich Obst und Gemüse ermöglicht. Sie erhielten € 2.000,-
  • EcoSafe aus Österreich: Das Unternehmen hat sich auf die Herstellung von Insektiziden und Akariziden (Wirkstoffe gegen Milben) spezialisiert. Ausgangsbasis dafür ist ein neuartiger insektenpathogener Pilz. Besonders spannend: Das Produkt ist äußerst schonend für Bienen und andere Tiere im Ökosystem. Sie erhielten € 3.000,-
  • ESCApe aus Deutschland: ESCApe ist eine neuartige Carrier-Technologie, die die Heilung der Rebholz-Krankheit ESCA ermöglichen soll. Mithilfe einer Kapsel, die auf dem Rohstoff Lignin basiert, werden Wirkstoffe exakt zum Schädling transportiert. Diese können dann effektiv wirken. Sie erhielten € 3.000,-

Georg Sladek, Geschäftsführer Agro Innovation Lab: „Die vielen internationalen Einreichungen zeigen einmal mehr, mit wie viel Leidenschaft und Professionalität weltweit nach Lösungen für eine nachhaltige Landwirtschaft gesucht wird. Unser Focus liegt darin, diese Ideen aufzugreifen und die Start-ups bei der Umsetzung zu unterstützen. Mit der Bio Innovation Challenge konnten wir hier eine Vorreiterrolle übernehmen.“

Über RWA Raiffeisen Ware Austria

Die RWA ist als Produzent, Dienstleister und Händler in den Geschäftsfeldern Agrar, Technik, Energie, Baustoffe und Haus & Garten tätig. Als Dachorganisation der Lagerhaus-Genossenschaften in Österreich erbringt die RWA für diese ein umfassendes Leistungsangebot in den erwähnten Bereichen. Darüber hinaus betreibt die RWA eine Vielzahl an Beteiligungen und Tochterunternehmen im Inland und in ausgewählten osteuropäischen Ländern. Durch die strategische Allianz mit der BayWa ist die RWA in ein international agierendes Großunternehmen eingebunden.

Über Agro Innovation Lab GmbH

Das Agro Innovation Lab (AIL) ist eine Innovationsplattform der RWA Raiffeisen Ware Austria AG mit Hauptsitz in Korneuburg. Ziel des AIL ist es, Innovationen für den landwirtschaftlichen Bereich zugänglich zu machen. Dabei gibt es aktuell folgende Schwerpunkte: Automatisierung, Robotik und Nachhaltigkeit.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.agroinnovationlab.com