Digitalisierung Korneuburger Urkunden

15.01.2024 11:20

Digitalisierung Korneuburger Urkunden

Foto (v.l.n.r).: BGM Christian Gepp, Heidi Noelle (Stadtarchiv Korneuburg), Karl Heinz (ICARUS), 1.VZ-BGM Helene Fuchs-Moser, GR Michael Benedikter, Kornelia Holzner-Tobisch (ÖAW) und GR Susanne Springer zeigen sich erfreut im Stadtarchiv.

Über 500 Urkunden des Stadtarchivs sind online unter monasterium.net verfügbar. 

Seit kurzem ist der große Urkundenbestand des Korneuburger Stadtarchivs online verfügbar. Im virtuellen Archiv können Nutzer:innen auf über 650.000 Datensätze (Abbildungen und Inhaltsangaben der Urkunden) aus über 100 europäischen Archiven zugreifen. Die internationale Urkundenplattform gehört weltweit zu den größten digitalen Ressourcen, auf die Historiker:innen zugreifen können. Es finden sich dort u.a. Bestände des Österreichischen Staatsarchivs, der Landesarchive von Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, Kärnten und Vorarlberg, des Bayerischen Hauptstaatsarchivs München und weiterer Landes- bzw. Nationalarchive von Estland bis Spanien. 

Urkundenüberlieferung

Das Korneuburger Stadtarchiv verwahrt 474 Urkunden für die Jahre 1300 bis 1823. Der Schwerpunkt der Urkundenüberlieferung liegt im Spätmittelalter, vor allem im 15. Jahrhundert. In dieser Zeit zählte Korneuburg zu den reichen Donauhandelsstädten. Eine eigene Reihe bilden 64 Zunfturkunden. Nicht nur die Bäcker, Kürschner, Fassbinder oder Lederer erhielten Urkunden, sogar für die Weinviertler Schafhirten ist eine umfangreiche Ordnung Kaiser Karls VI. überliefert.

Pancarta

Eine der wertvollsten Urkunden ist die von König Mathias ausgestellte „Pancarta“ vom 1. Dezember 1610. Sie ist eine repräsentativ gestaltete Bestätigung der landesfürstlichen Privilegien und Rechte der Stadt, die wortwörtlich wiedergegeben wurden und somit kopial überliefert sind. Viele dieser Urkunden sind im Original nicht mehr vorhanden, weshalb die Pancarta in einzigartiger Weise zum „Gedächtnis“ der Stadt wurde. 

Für die Projektabwicklung zur Digitalisierung verantwortlich war die Stadtarchivarin Heidi Noelle in enger Zusammenarbeit mit Dr. Kornelia Holzner-Tobisch von der Österreichische Akademie der Wissenschaften, sowie mit dem internationalen Arichivnetzwerk ICARUS. Kornelia Holzner-Tobisch überarbeitet auch weiterhin die auf älteren Archivbehelfen beruhenden Urkundenregesten zur inhaltlichen Erschließung.

Bürgermeister Christian Gepp lädt Bürgerinnen und Bürger herzlich ein: „Entdecken Sie die faszinierende Geschichte unserer Stadt! Besuchen Sie das Stadtarchiv oder tauchen Sie online in unsere rund 500 digitalisierten Urkunden ein. Erleben Sie Korneuburgs reiche Vergangenheit hautnah und lassen Sie sich von den Schätzen unserer Geschichte begeistern."

Die aufwändige Projektabwicklung dauerte rund zwei Jahre und wurde von der Stadtgemeinde Korneuburg finanziert; die Kosten beliefen sich auf rund 3.000 Euro. 

Weitere Informationen finden Sie unter: www.monasterium.net