Die Bezirkshauptmannschaft Korneuburg informiert, 16.10.2013
A) Stand der Sanierungs- und Sicherungsmaßnahmen
Die Grundwassersanierung läuft weiterhin plangemäß. Mit den Aktivkohlereinigungsanlagen am Werksgelände, bei der „Brunnenreihe Fetter“ und bei den drei „Hot-Spots“ wurden bis Mitte Oktober 2013 rd. 1.530.000 m³ Grundwasser auf den Trinkwassergrenzwert von 0,1 µg/l gereinigt. Damit konnten bisher rd. 24,7 kg Clopyralid aus dem Grundwasser entfernt werden.
In den kommenden Wochen wird verbrauchte Aktivkohle in einzelnen Filtern am Werksgelände, bei der Brunnenreihe Fetter und bei Hot-Spot 1 ausgetauscht.
Mit der Sperrbrunnenreihe Süd im Bereich des Kraftwerks Korneuburg konnte eine Ausbreitung der Verunreinigung in Richtung Langenzersdorf erfolgreich verhindert werden. Die in die Donau eingeleitete Clopyralidfracht betrug zuletzt (8.10.2013) 26,16 g pro Tag. Die Einleitung in die Donau wird weiterhin wöchentlich überwacht. Negative Auswirkungen sind wie prognostiziert nicht nachweisbar.
B) Humantoxikologische Bewertung durch das deutsche Umweltbundesamt Berlin
Grundwasserproben aus dem verunreinigten Bereich (Originalwasser) wurden am deutschen Umweltbundesamt Berlin auf Erbgut- und Zellschädigung untersucht. Dabei wurde bestätigt, dass KEIN Gefährdungspotenzial hinsichtlich Erbgut- und Zellschädigung besteht. Das Gutachten ist auf www.grundwassersanierung-korneuburg.at veröffentlicht.
C) Forschungsprojekt „In-Situ-Sanierung“
Das bei der Universität für Bodenkultur beauftragte Forschungsprojekt hat bisher ergeben, dass einzelne Pflanzenschutzmittel (insbesondere Thiamethoxam) mikrobiologisch gut abbaubar sind. Allerdings konnte bisher keine ausreichend wirksame Abbaumethode für Clopyralid und Flumetsulam gefunden werden. Es wurden daher am IFA Tulln noch zusätzliche Abbauversuche begonnen. Die Ergebnisse werden Ende des Jahres vorliegen.
D) Geruch
Aufgrund wiederholter Geruchsbeschwerden hat die BH Korneuburg der Fa. Kwizda Agro GmbH umfangreiche Geruchs- und Abluftmessungen mit Maßnahmen zur Geruchsreduzierung aufgetragen.
Zwischenzeitlich wurden vom Betrieb 3 konkrete Techniken zur Geruchsreduzierung vorgelegt, die nach Prüfung durch die Sachverständigen vorerst in Versuchsbetrieben getestet werden. Die Ergebnisse werden bis Ende 2013 vorliegen, damit anschließend die wirksamste Methode zur Geruchsreduktion nach einem behördlichen Genehmigungsverfahren mit Prüfung durch Sachverständige für Luftreinhaltetechnik und Medizin mit den notwendigen Auflagen zum Anrainerschutz umgesetzt wird.
Zur aktuellen Erfassung von Geruchswahrnehmungen sollen solche weiterhin an die BH Korneuburg, Fachgebiet Anlagen, Kl. 29249, bzw. bei der Hotline der Fa. Kwizda Agro GmbH, 0800-201463, gemeldet werden.
E) Bürgerinformationsveranstaltung
Die nächste Bürgerinformationsveranstaltung wird bereits für den 13. November 2013 im Grunerhof in Leobendorf vorbereitet.