Die Planungsarbeiten an der A 22 sind in eine entscheidende Phase getreten. Die Detailplanungen für den Immissionsschutz für Korneuburg sind in Ausarbeitung.
Die A 22 verläuft über ca. 3,7 km durch das Stadtgebiet von Korneuburg, davon ca. 2,5 km durch dicht besiedeltes Bauland bzw. das wichtigste (einzige) städtische Entwicklungsgebiet. Die Verkehrsbelastung wird sich in den nächsten Jahren verdoppeln. Mit herkömmlichen Lärmschutzmaßnahmen kann eine zeitgemäße Lebensqualität jedoch nicht mehr gesichert werden. Ein optimaler Immissionsschutz durch weitgehende Einhausung der A 22 ist deshalb existentielles Anliegen der Stadt.
Daher fordert der Gemeinderat der Stadt in der Sitzung am 31.03.2004 folgende Schutzmaßnahmen für Korneuburg:
RESOLUTION DES GEMEINDERATES DER STADT KORNEUBURG
März 2004
A22 / S1
Die A22 verläuft über ca. 3,7 km durch das Stadtgebiet von Korneuburg, davon ca. 2,5 Km durch dicht besiedeltes Bauland bzw. das wichtigste städtische Entwicklungsgebiet.
Die Entwicklung des Stadtteiles ist seit der Errichtung der A22 und der damit verbundenen trennenden Wirkung des Autobahndammes vom übrigen Stadtgebiet schwer eingeschränkt.
In den letzten Jahren sind daher umfangreiche Planungen erfolgt, dieses für die Stadt einzige und größte Stadtentwicklungsgebiet neu zu beleben.
Dies ist deshalb für Korneuburg von größter Bedeutung, weil die Stadt mit ihrem kleinen Gemeindegebiet praktisch keine nennenswerten anderen Erweiterungsflächen besitzt.
Auf der Fläche zwischen A22 und Schnellbahn, dem sog. „Exerzierplatz“, entsteht ein neues Zentrum mit innerstädtischem Charakter für ca. 3000 Einwohner und umfangreichen Geschäftsflächen. Donauseitig der A22 wird das ehemalige Werftgelände als „Stadtteil am Wasser“ ausgebaut und hat den Schwerpunkt Technologie, Kultur (Spielort des Nö. Donaufestivals), Freizeit mit Gastronomie, Hotel, usw.
Wichtig ist neben der optimalen Verkehrsanbindung für den Individualverkehr, bzw. ÖPNV durch ÖBB und Bus auch die Verbesserung des Immissions- und Lärmschutzes.
Die Verkehrsbelastung wird in den nächsten Jahren von dzt. ca. 50.000 auf 100.000 KFZ/Tag steigen. Die Anforderungen an Wohn- und Arbeitsplatzqualität steigen ständig. Mit herkömmlichen Lärmschutzmaßnahmen kann die Erzielung einer zeitgemäßen Lebensqualität nicht mehr gesichert werden. Ein optimaler Immissionsschutz durch Einhausung der A22 ist deshalb vordringliches Anliegen der Stadt.
Die S1 wird in den nächsten Jahren ebenso eine erheblich gesteigerte Verkehrsbelastung aufweisen und die Stadt Korneuburg im Westen und Norden umschließen. Daher ist auch an dieser überregionalen Straßenverbindung der bestmögliche Lärmschutz zu errichten.
Der Antrag der Bürgerinitiative UVP-KO betreffend die S1 wird daher unterstützt.
Auf Grund dieser Sondersituation Korneuburgs müssen durch die Stadtgemeinde Korneuburg daher folgende Forderungen an die Planung der A22 und S1 gestellt werden:
- Verkehrsabhängige Tempobeschränkung im gesamten Stadtgebiet von Korneuburg (ähnlich wie in Gleisdorf).
- Einhausung der A22 von der „AST Korneuburg Ost“ bis „Zum Scheibenstand“, bzw. Grünbrücke im Bereich zwischen „Exerzierplatz“ und „Werft“.
- Optimierte Lärmschutzeinrichtungen vom Einhausungsende bis Spillern.
- Wenn die Forderungen 1 bis 3 keine Berücksichtigung finden, ist eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP-Verfahren) durchzuführen.
- Die Forderungen der Bürgerinitiative zur Einhausung der S1 bis zur B6 werden unterstützt.