„Tag der Stadtentwicklung“ im Rathaus

16.06.2023 09:25

„Tag der Stadtentwicklung“ im Rathaus

LAbg. Hubert Keyl, GR Thomas Pfaffl, 1.VZ-BGM Helene Fuchs-Moser, Peter Mischek, GR Maria Faber, GR Klaus Michal, Esther Böhm (Büro Paula), Wolfgang Schenk (Bauamtsleiter), BGM Christian Gepp, Peter Görgl (Modul 5) und Veronika Wipp (NÖ Regional GmbH) waren bei der ersten Informationsveranstaltung zum Thema ÖEK für Korneuburg dabei.

Die Stadtgemeinde und die Bürger:innenbeteiligung luden gemeinsam mit Fachexpert:innen zum Informationstag rund um das Thema „Stadtentwicklung“.

Am Dienstag, den 6. Juni besuchten rund 200 Personen (inkl. Schüler:innen und Abendbesucher:innen) den großen Sitzungssaal des Rathauses. Sie deponierten Wünsche und Fragen, es war ein interaktiver und interessanter Tag für Besucher:innen aller Altersstufen. Das Ziel war, möglichst viele Korneuburger:innen unterschiedlichen Alters und sozialen Umfelds zu erreichen und das gelang durch die Involvierung der Korneuburger Schulen, sowie durch die Öffnung des Rathauses. „Ich freue mich über das große Interesse und bedanke mich ganz besonders bei der Mittelschule, AHS und HAK für das aktive Mitmachen und die konstruktiven Inputs,“ zeigt sich der zuständige Gemeinderat Klaus Michal erfreut.

Der Abend war geprägt von einem guten Miteinander von Politik, Bürger:innen und der Stadtverwaltung. Es wurde die komplexe Materie des Örtliche Entwicklungskonzepts (=ÖEK) erklärt und Highlights betont. Leistbares Wohnen, die Bedeutung von Grünraum und Energieeffizienz, sowie Mobilität in Korneuburg waren dabei Themen. Dabei soll das bereits im Korneuburger Leitbild verankerte Prinzip der „Stadt der kurzen Wege“ weiter konsequent umgesetzt werden. Im Expert:innen-Gespräch sprachen Raumplanerin DI Esther Böhm vom Büro Dr. Paula und Stadtentwickler Dr. Peter Görgl von Modul 5 über die Schwerpunkte des ÖEK und unterstrichen die umfassende Beteiligungsmöglichkeiten in Korneuburg. Moderiert wurde die Veranstaltung von Mag. Veronika Wipp, Regionalberaterin von NÖ.Regional.GmbH, sie ist Prozessbegleiterin des Bürger:innenbeteiligunsprozesses Korneuburg.

Rückblick

In einem breit angelegten Prozess wurde 2012 mit der Erstellung des Leitbilds begonnen und der Masterplan „Korneuburg 2036“ mit umfassender Beteiligung der Bürger:innen ausgearbeitet und im September 2015 im Gemeinderat beschlossen. Die darin formulierten Planungs- und Entwicklungsziele bilden den Rahmen für das Örtliche Entwicklungskonzept (=ÖEK), in dem sie nun räumlich konkretisiert werden. Das örtliche Entwicklungskonzept wurde bereits von der Stadtgemeinde Korneuburg in Auftrag gegeben. Es wird aktuell vom Raumplanungsbüro Dr. Paula und vom Korneuburger Bauamt erstellt.

Die Bedeutung des ÖEK

Das ÖEK ist eines der wichtigsten Instrumente der örtlichen Raumordnung und Grundlage für den Flächenwidmungs- und Bebauungsplan. Ausgehend von der aktuellen Situation, bietet das ÖEK eine Art „Rüstzeug“ für Entscheidungen, wie und wohin sich Korneuburg in Bezug auf Widmungen für Bauland oder Grün-/Freiräume in den nächsten 10-15 Jahren entwickeln möchte. Das beinhaltet auch die Herausforderungen, denen man entgegen wirken kann. Für diese Entscheidungen und Abwägungen gibt das Land NÖ fünf Themenbereiche vor. Diese sind: Grün- und Freiraum, Siedlungswesen, Gewerbe- und Betriebsstätten, Verkehr- und Infrastruktur, sowie Energie- und Klima.

Ablauf

Zu Beginn stand eine Erhebung der Situation in der Gemeinde und danach wurden, in Zusammenarbeit zwischen Gemeindeverwaltung und Fachexpert:innen erste Konzeptskizzen und Planungsziele erstellt. Diese Konzeptskizzen und Planungsziele wurden den Gemeindepolitiker:innen und nun auch der der Bevölkerung vorgestellt. Alle Ideen und Anregungen werden gesammelt und im weiteren Prozess berücksichtigt.

Ausblick

Das Örtliche Entwicklungskonzept ist verordneter Bestandteil des Örtlichen Raumordnungsprogramms. Es muss vom Gemeinderat beschlossen und danach vom Land NÖ bewilligt werden. Durch den Gemeinderatsbeschluss bewirkt das ÖEK eine Selbstbindung der Gemeinde. Das gibt den Bürger:innen, Grundeigentümer:innen und der Stadt rechtsverbindliche Planungssicherheit. Die Widmungen im Flächenwidmungsplan haben in Übereinstimmung mit dem Örtlichen Entwicklungskonzept zu erfolgen. Die Fertigstellung des ÖEK ist 2024 geplant. Das vordergründige Ziel des ÖEK ist es, einen Plan für eine möglichst bürger:innennahe und nachhaltige Stadt zu gestalten.

Bürgermeister Christian Gepp betont: Korneuburg kann viel von engagierten Bürger:innen profitieren und eine moderne Stadtplanung nutzt dieses Wissen der Expert:innen vor Ort. Daher wird das ÖEK gemeinsam mit vielen Menschen erarbeitet. Eine Stadt und Stadtentwicklung sind niemals „fertig“ und auch Ziele, die man sich vor zehn Jahren gesteckt hat, müssen immer wieder evaluiert und neu bedacht werden. Rahmenbedingungen in und um die Stadt ändern sich ständig. Daher ist es so wichtig, dass möglichst viele Menschen eingebunden werden, die am Ball bleiben und die Stadt aktiv gestalten.“