Übergabe Forschungsergebnisse zum Thema „Mobilität“

13.12.2023 08:55

Abschluss des Forschungsprojekts NTN

Patrick Scherhaufer (Projektleitung, BOKU Wien), STR Elisabeth Kerschbaum, GR Thomas Pfaffl, 1.VZ-BGM Helene Fuchs-Moser, GR Erik Mikura, GR Petra Gerstenecker und Wolfang Schenk (Leitung Bauamt) bei der Übergabe der Forschungsergebnisse im Rathaus Korneuburg

Das Forschungsprojekt "niche to norm" (NTN) der Universität für Bodenkultur Wien untersuchte in Zusammenarbeit mit Korneuburg, Fischamend, Stockerau und der NÖ Regional GmbH wie nachhaltige Mobilität im Alltag gefördert werden kann.

Im Mittelpunkt standen dabei das zu Fuß gehen, das Radfahren und die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel für Wege innerhalb der Gemeinde. Die Forschung berücksichtigte, dass verschiedene Menschen unterschiedliche Bedürfnisse und Vorlieben in Bezug auf Mobilität haben und zielgruppenspezifische Maßnahmen entscheidend sind.

Die in Korneuburg durchgeführte Fragenbogenerhebung im März-April 2022 (n=629) ergab, dass für Wege innerhalb der Gemeinde neben dem zu Fuß gehen noch immer der PKW als Fortbewegungsmittel dominant ist. Für Einkäufe des nicht-täglichen Bedarfs wird zu 61,1 Prozent der PKW verwendet, gefolgt von Begleitwegen mit 41,9 Prozent. Für private Erledigungen, Einkäufe des täglichen Bedarfs, Freizeitwege und auch den Weg zum Bahnhof bevorzugen die meisten das Gehen oder Radfahren, aber immerhin ein Drittel der Befragten benutzt hier immer noch das Auto.

Um zielgruppenspezifische Maßnahmen zu entwickeln, wurden fünf "Mobilitätsprofile" erstellt: Gesund & bewusst (P1), zweckgebunden & pragmatisch (P2), flexibel & reflektiert (P3), sicher & bedacht (P4), effizient & selbstbestimmt (P5). P2 und P4 verwenden häufig das Auto für innerstädtische Fahrten, während P1 und P5 eher das Rad oder das Gehen bevorzugen. Die wichtigsten Gründe für die Wahl des Verkehrsmittels sind Bequemlichkeit und Effizienz, während ökologische Überlegungen weniger wichtig sind. Insgesamt wurden im Rahmen des Projekts in Zusammenarbeit mit der Gemeinde, Verwaltung und der Bevölkerung 86 Maßnahmen zur Förderung nachhaltiger Mobilität entwickelt. Diese Maßnahmen wurden daraufhin analysiert, welche der Mobilitätsprofile sie ansprechen oder beeinflussen können.

Allgemein

Das Projekt NTN setzte sich mit der Frage auseinander, wie nachhaltiges Mobilitätsverhalten – zu Fuß gehen, Radfahren und die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel – in der Alltagspraxis als Norm etabliert werden kann. NTN fördert das Verständnis bestehender Mobilitätspraktiken, erforscht mögliche Transformationspfade von der Nische zur Norm und nutzt diese Erkenntnisse in einem Ko-Design-Prozess mit Politik, Verwaltung, Interessensgruppen und Bürger:innen. Als Fallstudien wurden die Städte Korneuburg, Stockerau und Fischamend herangezogen. Zur Untersuchung wie nachhaltige Mobilitätsverhaltensweisen initiiert und gesteuert werden können, wurden sowohl qualitative als auch quantitative Forschungsmethoden eingesetzt. In Übereinstimmung mit dem NÖ Mobilitätskonzept 2030 sollte damit nachhaltige Mobilität in den Städten gefördert und mittelfristig eine Verschiebung des Modal Splits vom motorisierten Individualverkehr hin zum Umweltverbund erreicht werden.

Studienergebnisse zu Korneuburg finden Sie unter: www.ssoar.info

Weitere Informationen zum Projekt und die Liste der Maßnahmen finden Sie unter: BOKU Forschungsinformationssystem