Wohnen in Senioren- und Pflegeheimen

Tatsächlich ziehen viele Menschen erst im hohen Alter in ein Heim. Oft auch dann, wenn ein Wohnen zu Hause nicht mehr möglich ist. Heute gibt es in Österreich verschiedene Angebote. Sie reichen vom betreuten, selbstständigen Wohnen in Seniorenwohnhäusern bis zum Wohnen mit Pflege und der Betreuung in stationären Einrichtungen wie Geriatriezentren. Welches Haus infrage kommt, hängt auch vom tatsächlichen Pflegebedarf einer Person ab. 

Manche Pflegeheime bieten auch vorübergehende stationäre Aufenthalte an. Das kann nach einem Spitalsaufenthalt notwendig werden, bis es für die Seniorin/den Senior möglich ist, wieder zu Hause zu wohnen. Oder wenn die pflegende Hauptperson verhindert ist, z.B. wegen Urlaub, Kur oder Krankheit.

Alten- und Pflegeheime: Die Angebote

Zu den Angeboten für Seniorinnen/Senioren in Wohneinrichtungen zählen:

  • Altenwohnheim oder Seniorenwohnhaus: Menschen, die zur selbstständigen Haushalts- und Lebensführung fähig sind, können hier ein Ein- oder Zwei-Zimmer-Appartement mit Bad und Kochmöglichkeit beziehen. 
  • Altenheim (Seniorenheim, Pensionistenheim): Dieses bietet für Personen, die sich nicht mehr selbst versorgen können, Verpflegung, Zimmerreinigung oder pflegerische Hilfe bei geringer oder kurzzeitiger Pflegebedürftigkeit. Altenheime bieten die Möglichkeit des betreuten Wohnens. 
  • Altenpflegeheim (auch Seniorenpflegeheim, Pflegezentrum, Geriatriezentrum genannt): Diese Wohnform ist für Menschen ausgerichtet, die auf dauernde hauswirtschaftliche und pflegerische Leistungen angewiesen sind. Zusätzlich bieten geriatrische Pflegekrankenhäuser umfassende medizinische Betreuung für Menschen mit chronischen Erkrankungen.

 

Immer häufiger bieten Heime für ältere Menschen Wohnen, betreutes Wohnen und Pflege unter einem Dach an, so dass die Bewohnerinnen/Bewohner das Haus nicht wechseln müssen, wenn sich ihr Gesundheitszustand verschlechtert. Der Aufenthalt in diesen Einrichtungen wird durch einen Heimvertrag (bzw. Betreuungsvertrag) zwischen Bewohnerinnen/Bewohnern und Träger – dies sind Städte und Gemeinden, Wohlfahrtsverbände und private Gesellschaften oder Einzelpersonen – geregelt.

Kosten für Alten- und Pflegeheime

Wie hoch die Kosten für die Unterbringung in einem Alten- oder Pflegeheim sind, hängt u.a. von der Pflegebedürftigkeit der Seniorin/des Seniors ab. Auch spielen die jeweiligen Regelungen des Bundeslandes eine Rolle, wie die Kosten abgedeckt werden. 

Weitere Informationen zu Fragen der Kosten finden Sie auf help.gv.at.

Information und Beratung

Detaillierte Informationen zur Unterbringung in Wohn- und Pflegeheimen finden Sie unter www.help.gv.at sowie auf den Seiten des Sozialministeriums.

Eine Suche nach Alten- und Pflegeheimen in Ihrer Nähe finden Sie auf www.help.gv.at.

Das Nationale Qualitätszertifikat für Alten- und Pflegeheime in Österreich (NQZ) macht die Leistungen der Alten- und Pflegeheime in Österreich transparent und garantiert geprüfte Qualität auf einer gesetzlichen Basis. Häuser mit Zertifikat können Sie unter www.nqz-austria.at suchen.

Informationen zum Heimaufenthalt, Heimvertrag und Pflege finden Sie unter konsumentenfragen.at.

Benötigen Sie eine persönliche Beratung, können Sie die zuständigen Stellen über die Gesundheitsseiten der Bundesländer suchen. Sie können sich natürlich auch direkt an das jeweilige Alten- oder Pflegeheim wenden.

Leben unter einem Dach

In Alten- und Pflegeheimen ist Aktivität in Gesellschaft zu einer Art Leitbild geworden. Neben regelmäßigen Mahlzeiten, Zimmerreinigung und Pflegeleistungen bieten viele Einrichtungen ihren Bewohnerinnen/Bewohnern und Gästen zahlreiche Aktivitäten von Gymnastik über Nordic Walking, Kegeln, Basteln, Gartengestaltung, Musizieren, Tanzen oder Theaterspielen bis hin zum Sprachkurs, der Literaturrunde oder der Seniorenreise an.

Wie in allen Einrichtungen, wo Menschen zusammen leben und arbeiten, können auch in Alten- und Pflegeheimen manchmal belastende Situationen entstehen, die Gesundheit und Wohlbefinden beeinträchtigen. Vorgegebene Tagesabläufe, Essenszeiten, Speiseangebote, Lärm durch Fernsehgeräte der Nachbarn, Konflikte mit Mitbewohnerinnen/Mitbewohnern oder begrenzte Betreuungszeit und „Stress“ des Personals können als persönlich belastend empfunden werden. 

Gesundheit und Wohlbefinden im Seniorenheim

Die Lebens- und Arbeitsbedingungen in Alten- und Seniorenheimen haben einen großen Einfluss auf die Gesundheit der Menschen, die dort wohnen arbeiten und zu Besuch kommen: Bewohnerinnen/Bewohner, Angehörige, Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter oder ehrenamtlich Tätige. Eine wichtige Rolle spielen alltägliche Lebensbereiche wie Wohnen, Essen oder persönliche und soziale Aktivitäten, aber auch die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten.

Die Lebens- und Arbeitsbedingungen können durch Gesundheitsförderung verbessert werden. Das Ziel ist, vorhandene persönliche Stärken und Fähigkeiten einer Person mit gezielter Unterstützung zu erhalten oder sogar weiter auszubauen. Wirksame, erfolgreiche Projekte der Gesundheitsförderung folgen bewährten Prinzipien und Abläufen. So wird zunächst untersucht, was die Gesundheit der Menschen im Seniorenheim fördert und belastet. 

Untersuchungen des Projekts „Gesundheit hat kein Alter“ zeigten beispielsweise Folgendes:

  • Gesundheitsfördernd für die Bewohnerinnen/Bewohner ist, dass sie das Personal gerne haben, sich im Haus oder im Zimmer wohlfühlen und das Essen gut schmeckt.
  • Belastend für die Bewohnerinnen/Bewohner ist, dass sie sich schlecht fortbewegen können, dass sie durch Schmerzen behindert werden und ein zu häufiger Wechsel des Personals. 
  • Die Angehörigen werden unterstützt durch die Möglichkeit, die Senioreneinrichtung an sich zu nutzen, die angenehme Atmosphäre im Haus und die Nähe des Hauses zur Familie.
  • Die Angehörigen werden belastet durch zusätzliche Kosten für Leistungen, Mangel sozialer Kontakte der Bewohnerinnen/Bewohner und Personalmangel in der Einrichtung. 
  • Gesundheitsfördernd für die Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter ist, dass sie ihre Arbeit als sinnvoll empfinden und ausreichend Arbeits- und Hilfsmittel zur Verfügung stehen.
  • Belastend für die Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter ist, vor allem Zeitdruck, Stress und schwere Lasten als Hauptbelastungen sowie sprachliche Probleme und unzureichende Möglichkeiten sich von der Arbeit zu erholen und zu entspannen.

 

 Aus den Ergebnissen der Erhebungen, Befragungen und Analysen werden gesundheitsförderliche Strategien, Handlungsfelder und Maßnahmen abgeleitet. Anschließend werden die Maßnahmen im Haus umgesetzt und ihre Wirkung kontrolliert. Haben sich Maßnahmen bewährt, können sie in den normalen Betrieb übernommen werden. 

Beispiel einer Maßnahme für die Bewohnerinnen und Bewohner ist das Mobilitätsförderungsprogramm  „Bewegtes Leben“ des Projekts „Gesundheit hat kein Alter“. Ziel ist, die Mobilität älterer Menschen und damit auch ihre Selbstständigkeit zu erhalten und zu verbessern. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer fühlen sich nach dem Programm subjektiv sicherer im Alltag, haben neue Kontakte geknüpft, stehen leichter auf und können für längere Zeit frei stehen. 

Weitere Informationen: