Bürgermeister, der

17.02.2004 00:00

Vor 598 Jahren, genau gesagt am 16. Februar 1406, räumte Herzog Wilhelm den Bürgern der Stadt Korneuburg das Recht ein "einen burgermaister haben" und aus ihrer Mitte einen wählen zu können, der ihnen "nutz- und füegleich" ist (Starzer).

Citymanager Kernbauer ließ dieses Datum beim Kennen lernen der Geschichte Korneuburgs nicht mehr los und so soll ab sofort dieser Jahrestag - vor allem im Hinblick auf das 600-Jahr-Jubiläum in zwei Jahren - wieder aufleben.

Aus diesem Grund fand an diesem Jahrestag im Rathaus im Rahmen eines kleinen historischen Aktes sozusagen eine erste Generalprobe mit Anprobe der Bürgermeisterkette statt, denn schließlich muss auch das Anlegen derartiger "Stadt-Insignien" geübt werden, wenn diese 2006 richtig sitzen sollen. Die historische Kette steht dem Bürgermeister übrigens prächtig, wie auch die bewundernden Blicke der Gäste bestätigen. Anschließend überreichte Citymanager Kernbauer dem Bürgermeister eine "Amtstorte".

Kustos Franz Kaupe zu diesem Jubiläum: "Der erste Bürgermeister von Korneuburg hieß Andreas der Ramler. Vor 1406 hatte Korneuburg auch ein Stadtoberhaupt, allerdings einen Richter. Richter waren damals begehrte Posten, denn die Rechtsprechung war im Mittelalter eine sehr profitable Einnahmequelle, setzte aber voraus, daß der Bewerber seinerseits ebenfalls begütert war, denn für das Richteramt mußte Pacht gezahlt werden."

Das 1406 für Korneuburg erlassene Recht grenzte die Ämter Stadtrichter und Bürgermeister offenbar nicht deutlich genug voneinander ab, so daß sich Korneuburg bereits 1423 wieder mit dem Stadtrichter begnügte. Erst am 24. Februar 1785 wurde durch Kaiser Joseph II. endgültig das Bürgermeisteramt für die Stadt Korneuburg festgeschrieben.