Neue und alte Architektur - vielfältiger Lebensraum in der Altstadt Korneuburgs
Das Team des Architekturbüros Trimmel Wall ist mit der Planung des neuen Quartiers „K4 augusteum“ betraut. Die historische Bausubstanz wird zum Leben erweckt und ein Neubau in der Altstadt entsteht.
Seit 2023 ist die Ventana-Gruppe Eigentümerin des ehemaligen Augustinerklosters und -Kirche. Letztes Jahr öffnete das Quartier unter dem Namen „augusteum K4“ mit vielfältigen Veranstaltungen seine Türen. Heuer wurde ein „Open House“ Event veranstaltet, um über die verfügbaren Flächen zu informieren. Die Planungen für den Um- und Neubau wurden finalisiert – die Baugenehmigung soll Ende des Sommers erteilt werden.
Hinter den umfangreichen und sensiblen Planungen steht das Architekturbüro Trimmel Wall. Das Konzept mit Büro- und Gewerbeflächen, Gastronomie und Wohnungen im ehemaligen Kloster und in einem Neubau in der Korneuburger Altstadt verlangt Fingerspitzengefühl. Die Architekten Günther Trimmel und Isabella Wall wurden mit ihren bisherigen Projekten mehrfach ausgezeichnet, vor allem im Bereich Sanierung und Denkmalschutz. „Bauen im Bestand bedeutet für uns immer das optimale Gleichgewicht zwischen der Historie eines Ortes, dem vorgefundenen Zustand und den neuen Ideen für eine zukünftige Gestaltung und Nutzung zu suchen und zu finden.“, erklärt Isabella Wall die Herangehensweise zu diesem besonderen Projekt. „Hier beim ehemaligen Augustinerkloster mit Kirche galt es zuerst, den noch erhaltenen, denkmalgeschützten Bestand zu identifizieren und diesen später beim Umbau wieder freizulegen. Ein gutes, funktionierendes Nutzungskonzept für Kloster und Kirche zu finden war zu Beginn sicher die größte Herausforderung. Räumlich war für uns klar, dass die zum Innenhof und in die Außenbereiche geöffneten Kreuzgänge im Zentrum des Projektes stehen würden.“
Eine Balance zwischen Denkmalschutz und zeitgemäßer Nachnutzung begleitet das Team sowohl bei der Planung als auch bei der Umsetzung. Auch bei der ehemaligen Kirche ist Sensibilität gefragt. Der Architektin ist bewusst, dass ungenutzte Kirchen ein Zeichen unserer Zeit sind, aber die Achtung und Pflege von Kulturgütern, egal ob religiös oder nicht, eine Wirkung in unserer Gesellschaft entfalten. „Auch wenn es immer schade ist, wenn ein Gebäude nicht mehr so genutzt wird, wie es bei seiner Errichtung geplant war, ist eine Nachnutzung dem Leerstand immer vorzuziehen und eine würdevolle Nachnutzung unumgänglich. Eine Wiederbelebung über die Grundstücksgrenzen hinaus hat eine große Wirkung im städtebaulichen Kontext. Eine Wiederherstellung der Funktion schließt eine Lücke im Stadtgefüge, auch, wenn die Funktion nicht mehr der ursprünglichen entspricht.“
Das Thema Nachhaltigkeit wird ebenso großgeschrieben, denn die Sanierung und Nachnutzung des historischen Gebäudes ist per se schon nachhaltig, erläutert Isabella Wall, die mit ihrem Team mit dem Staatspreis für „Architektur und Nachhaltigkeit“ ausgezeichnet wurde. Überlegungen zu Materialien, Energiegewinnung und -verbrauch empfindet das Architekturbüro als genauso essenziell wie Gestaltung oder Nutzung: „Zur Energiegewinnung planen wir oft Erdwärmebohrungen, mit denen über Wärmepumpen sowohl geheizt wie auch gekühlt werden kann. Dieses System wird auch in Korneuburg eingesetzt werden.“
Nachdem jetzt bald mit der Baugenehmigung gerechnet wird und der Vertrieb der einzelnen Tops begonnen hat, freut sich das Architektenteam auf den Baubeginn. „Nach der langen Planungs- und Vorbereitungszeit freuen wir uns darauf unsere Ideen umsetzen zu können. Am spannendsten wird es wohl, die Überdachung des Klosterinnenhofes das erste Mal sehen zu können.“, so die engagierte Architektin.
Mehr Informationen zum Projekt unter www.k-4.at
Visualisierung Neubau, begrünte Außenanlage