Klosterneuburg und Korneuburg waren lange vereint und wurden erst gegen Ende des 13. Jahrhunderts in „Neuburg klosterhalben“ (Klosterneuburg) und „Neuburg markthalben“ (Korneuburg) getrennt. Nun sind die beiden Schwesternstädte zumindest durch ein innovatives Infrastrukturprojekt unter der Donau wieder miteinander verbunden. Dazu wurde in den letzten Wochen unter der Donau ein Tunnel errichtet, in dem nun Trinkwasser-, Naturwärme-, Internet-, sowie Strom- und Gasleitungen verlegt werden.
„Unser Tunnelbohrer ‚Elisabeth‘ war 10 Wochen rund um die Uhr im Einsatz und hat nun auf der Korneuburger Seite sein Ziel erreicht. Jetzt erfolgt der Einzug der vorgefertigten Rohrleitungen, bevor der Tunnel wieder vollständig verfüllt wird. Ein Betreten der Tunnelröhre ist dann nicht mehr möglich“, erläutert EVN Sprecher Stefan Zach.
Die Bürgermeister von Klosterneuburg und Korneuburg nutzten die einmalige Gelegenheit und trafen sich in der Mitte der Tunnelröhre ca. 11 m unter der Donau.
Christian Gepp, Bürgermeister von Korneuburg, zeigt sich begeistert: „Der Mikrotunnel ist ein Erfolgsprojekt und bietet Entwicklungschancen für unsere Regionen. Mit diesen Verbindungen kann der nachhaltige und sichere Ausbau unserer Infrastruktur weiter vorangetrieben werden“.
Stefan Schmuckenschlager, Bürgermeister von Klosterneuburg, sieht gerade in Krisenzeiten die Notwendigkeit, Ressourcen zu bündeln und die regionale Versorgungssicherheit zu erhöhen: „Wir sorgen hier rechtzeitig dafür, dass unsere Städte auch in weiterer Zukunft über moderne und nachhaltige Infrastruktur verfügen. Dieses Tunnelprojekt kann hierfür einen wesentlichen Beitrag leisten“.
Donautunnel im Detail
Der rund 450 m lange Tunnel mit einem Innen-Durchmesser von 2 Metern beginnt auf Klosterneuburger Seite am nördlichen Rand der Rollfährensiedlung und endet auf Korneuburger Seite in Tuttendörfl. Der Tunnel wurde im Rohr-Vortriebverfahren mit einem Radius von 1.600 m gebohrt, d.h. er verläuft nicht gerade, sondern in „Bananenform“, mit einer Überdeckungshöhe bis zur Donausohle von ca. 5 m im Uferbereich und max. 11 m in der Donaumitte. Die Investitionskosten betragen rund 10 Millionen Euro.